Biographie: NA15
Groovende Basslines, treibende Beats und tighte Gitarre, kombiniert mit deutschen Texten, die Auseinandersetzung suchen. Das sind NA15 – vier Jungs, die in der Tradition des Hardcore stehen, diesen aber mit der brutalen Kraft des Metal und der Wortgewalt des HipHop weiter entwickelt haben.
Masterclock im Sound von NA15 sind die Brüder Stefan und Alex Meller, die sich seit über 10 Jahren gemeinsam an Drums und Bass abarbeiten. Gitarrist Philipp Wimmer geht dazu derart komplex ans Werk, dass man auch live den Eindruck gewinnt, dass hier mehrere Gitarren bedient werden. Eine perfekte Grundlage für Edi Mastalski, der screamend, rappend und spottend seine Wut über unsere verkehrte Welt aus sich heraus holt.
Hart, kompakt, voll mitreißender Energie und musikalisch anspruchsvoll. Musik, auf den Punkt genau zum Kochen gebracht.
Song: Morgengrauen
Wenn ich einmal Opa bin, weiser Geschichtenerzähler / der allerdings, so hoff‘ ich doch, den Krieg nicht erlebt hat / hätt‘ ich so viel zu erzählen wie es früher war / als es nicht nur Herbst und Sommer, sondern Frühling und Winter gab / die Leute nicht gesund waren, aber trotzdem nicht kränker / Antidepressiva gab‘s beim Arzt und nicht beim Bäcker / der verkaufte Schwarzbrot aus Mehl selbst gemahlen / nicht Zeug mit Geschmacksverstärkern, voller E-Zahlen / insgesamt hat überhaupt alles besser geschmeckt / es war die Luft voller Feinstaub, die Gewässer verdreckt / Rauchen war sogar in den guten Restaurants gern gesehen / dafür hat man dort beim Essen noch nicht fern gesehen / sondern miteinander gesprochen, ohne ein Headset zu brauchen / damals ist Kommunikation nicht übers Internet gelaufen / und man kannte seinen Nachbarn, klar man mochte ihn nicht / aber das liebe Kinder ist eine andre Geschicht‘ // Es wird ‘ne Zeit kommen da bin ich dann Großvater / ich werd‘ Geschichten erzählen, wenn ich Enkeln am Schoß habe / von der guten alten Zeit, als ich in ihrem Alter war / mit feuchten Augen, weil al- les dann ganz anders kam / wie wir noch mit Bussen zur Schule fahren mussten / der Privatlehrer Wikipedia war noch nicht erfunden / als man dich noch fragte, welche Bücher du liest / und nicht ob du ihn gelesen hast, den neuesten Tweet / als Message noch mehr hieß als 160 Zeichen / war man richtig gut darin, durfte man unterschwellig bleiben / es ging ums Beschreiben, nicht nur ums Zeit vertreiben / und statt Statusmeldungen las man damals noch Zeitung / als Humor nicht nur hieß, dass einer auf die Fresse fiel / als man etwas auch dann liebte wenn es optisch nicht gefiel / zumindest zwei von 5 MCs hab‘n gute Punchlines gekickt / aber das liebe Kinder ist eine andre Geschicht‘ // Was mich allerdings betroffen macht / Dass man nur aufs Morgen hoffen kann / Denn wenn man den Vergleich nicht scheut / Wird heut‘ erst dann die gute Zeit / Denn wenn ich obiges erzähl / Dann muss ich mich als Opi schämen / Nostalgie wird fehl am Platz / Weil doch das Heute soviel Fehler hat! // Wie man es dreht und wendet / Leute es bleibt / trotz allem ist heute für morgen die „gute alte Zeit“ //
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